6. Februar 1936 – 9. September 2024
Wir trauern um Martin Wieser, ein Gründungsmitglied des Agrecol-Vereins, der am 9.
September 2024 in Biel/Bienne (Schweiz) gestorben ist. Martin war von 1971 bis 2007
in der Entwicklungszusammenarbeit (EZ) tätig, zuerst für die DEZA (Schweizerische
Direktion für EZ) und später in der Stiftung Intercooperation. Er verbrachte mehrere
Jahre in Indien und Bolivien. Über seine Erlebnisse und seine Gedanken zur EZ hat er
2011 ein Buch herausgebracht: Zwischen Titicacasee und Issyk-kul: Erfahrungen eines
Grenzgängers.
Martin war bei der schweizerischen Nichtregierungsorganisationen Intercooperation,
als er den Agrecol-Verein mitbegründete und sich im ersten Agrecol-Vorstand
engagierte. Intercooperation leistete einen finanziellen Beitrag an die Agrecol-
Informations- und Vernetzungsstelle für den ökologischen Landbau in Afrika und
Lateinamerika, die in Langenbruck in der Schweiz ihre Arbeit aufnahm. Martin vertrat
Intercooperation bis 2002, zuerst im Fachbeirat und nachher im Kuratorium von
Agrecol, das für Strategie, Monitoring und Kontakt mit den Geldgebern verantwortlich
war. Als Mitglied des Kuratoriums begleitete er auch die Selbstevaluierung der Info-
Stelle Langenbruck und unterstützte die zielgerichtete Auflösung der Vernetzungsstelle
in der Schweiz und deren Dezentralisierung hin zu den regionalen Vernetzungsstellen
Agrecol-Afrique in Senegal und Agrecol-Andes in Bolivien (1994–96) in besonderem
Maße.
Das Team in Langenbruck war ihm sehr verbunden und dankbar für seinen Einsatz und
die verständnisvolle und „väterliche“ Unterstützung – vor allem auch in kritischen
Momenten des herausfordernden Dezentralisierungsprozesses.
Im Herbst 2000 hat Martin ein Agrecol-Treffen im Schweizer Jura zum Thema
„Alternative Energie“ organisiert, wo wir auf dem „pays du soleil et du vent“ wanderten
und Solar- und Windenergiegewinnung sahen – und auch Martins Weinberg in Le
Landeron am Bieler See, der ihm sehr viel bedeutete. Martin nahm an vielen
Vereinstreffen teil, war aber in den letzten 10 Jahren nicht mehr dabei, teilweise weil er
sehr viel Zeit in Mallorca verbracht hat.
Die Mitglieder von Agrecol eV, die ihn persönlich kannten, erinnern sich voller
Anerkennung an sein Engagement für den Verein und die Vernetzungsstelle.